2022 - Basel

01. Oktober bis 03. Oktober 2022


Der Internetauftritt „THS IS BASEL“ beschreibt Basel als eine Stadt voller spannender Kontraste. Eine Stadt, in der historische Bauwerke auf moderne Architektur treffen. Mit weltberühmten Museen und einer jungen, dynamischen Kunstszene. Kosmopolitisches Flair hier, lebendige Traditionen da.

Die Guiding Architects „Architour Basel“ werben in Ihrem Internetauftritt mit der Einleitung:
„Schweizer Architektur ist geprägt durch innovative Konstruktionen und Materialien, lokale Tradition, gutes Handwerk sowie die Liebe zu perfekten Details. Städtebau und Nachhaltigkeit bilden ergänzende Schwerpunkte.“
Sie verweisen auf die beachtliche Dichte qualitätsvoller Bauten in Basel, auf die Innovationsgeist und Offenheit, die das Flair der Stadt prägen sowie die internationale Aufmerksamkeit in Sachen Architektur.
Genug Gründe sich für eine Studienreise in diese spannende Stadt zu entscheiden und sich in die kompetenten Hände der vorgenannten Guiding Architects zu begeben.
Claudia Frigo Mallien und Barbara Petri führen uns in zwei Gruppen durch die architektonischen Highlights der Stadt. Die Tage sind sehr vollgepackt. Wir haben so viel gesehen, dass man es im Nachgang kaum sortiert bekommt.
Hier ein kurzer und sicherlich nicht vollständiger Streifzug durch die Erlebnisse unseres Aufenthaltes:
Am ersten Nachmittag erarbeiten wir uns die Architektur der Innenstadt beidseitig des Rheins fußläufig und sehen:

- das Museum der Kulturen, Architekten Herzog & de Meuron, Basel





- den Umbau Stadtcasino, Architekten Herzog & de Meuron, Basel

- die Jugendherberge St. Alban, Architekten Buchner Bündler Basel.
Hier haben wir die Gelegenheit zu einer Innenbesichtigung.






und nach einem Wechsel der Rheinseite
- die Wohnbebauung am Schaffauserrheinweg, Architekten Jessen und Vollenweider, Basel






und zum Ende des Nachmittags das Warteck - Areal mit vielen denkmalpflegerischen Herausforderungen.
Konzeption 1996 Diener und Diener Architekten Basel

Warteck Basel: Von der Traditionsbrauerei zum pulsierenden Kulturquartier

Nach der Stillegung der Warteck Brauerei baute das Baubüro "in situ" das denkmalgeschützte Silo zu einem Mehrzweckgebäude um. Die neue Außentreppe, die sich wie eine Skulptur in die die Baukörper schmiegt, wurde zum Wahrzeichen des Areals und erhielt 2014 eine Auszeichnung des Baseler Heimatschutzes.






Das Restaurant Kunsthalle Basel lädt uns am Abend mit dem Satz von Giacomo Leopardi
"Die Welt gehört dem, der sie genießt" ein.
Das passt perfekt zum Anschluss unseres anstrengendes Tages und unserem sehr entspannten Abend.

Am folgenden Sonntag bewegen wir uns in den Außenbereichen der Stadt beginnend dem
REHAB Basel, einer hochspezialisierten Klinik Neurorehabilitation uns Paraplegiologie. Wegen der Sensibilität der Nutzung ist lediglich eine Außenbesichtigung möglich.
Architekten Herzog & de Meuron, Basel





Auf dem Rückweg in Richtung Innenstadt streifen wird die Wohnprojekte Burgfelderstr. der Nord Architekten Basel und Wohnüberbauung Luzernerring des ebenfalls in Basel ansässigen Architekten Michael Adler.

Ebenfalls von der Architekten Herzog und de Meuren ist der spektakuläre Neubau der neuen Messehalle, die eine partiell Überbauung des Messeplatzes umfasst.






Zur Mittagszeit erreichen wir das Kunstmuseum Basel. Neubau und Erweiterung der Architekten Christ und Gantenbein Basel.





Die Zeit für die Besichtigung der Ausstellung und den Mittagssnack sind knapp kalkuliert, einige Kollegen steigen hungrig in unseren Bus, der uns zum Erlenmatt Quartier bringt.
Hier wurde neuer Lebensraum in unmittelbarer Stadtnähe entwickelt.
Auf dem weitläufigen Areal des ehemaligen Güterbahnhofs sind seit 2007 Wohnräume, Grünanlagen, Büro- und Gewerbeflächen, eine Schule, ein Altersheim und neue gastronomische Angebote entstanden. Neben dem ressourcenschonenden, klimafreundlichen Planen und Bauen der Gebäude standen auch die sozialen Aspekte der Quartierentwicklung im Vordergrund.

Der Schwerpunkt unserer Besichtigungen ist
Erlenmatt - Ost
, das erste große Stadtareal, das die Stiftung Habitat, die sich für eine wohnliche Stadt mit bezahlbaren Mieten einsetzt, von Grund auf entwickelt tat. Im Wesentlichen geht es darum, den Boden der Spekulation zu entziehen, bezahlbaren Wohnraum für Menschen in allen Lebens- und Arbeitssituationen zu schaffen und Gemeinschaft zu fördern.






Besondere Einblicke hatten wir hier zunächst in das Projekt der Umnutzung des Silosgebäudes für Getreide und Kakaobohnen aus dem Jahr 1912, das jahrelang ungenutzt im Osten des ehemaligen Bahngeländes sein Dasein fristete und von den Baseler Architekten Harry Gugger Studio Basel zu einem vielseitigen Begegnungs- und Arbeitsort incl. Hostel und Restaurant umgestaltet wurde.





Den zweiten besonderen Einblick hatten erhielten wir in das Haus Stadterle, das die Wohngenossenschaft Zimmerfrei für rund 100 Menschen nachhaltig geplant hat. Drei junge Paare auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum hatten sich bei der Stiftung Habitat mit den Leitbegriffen Gemeinschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Selbstverwaltung und Suffizienz beworben und den Zuschlag erhalten. Jedoch nicht für 3 Wohneinheiten wie eigentlich gehofft, sondern für 47. Die jungen Leute nahmen die Herausforderung an und haben das Projekt umgesetzt.
Eine der Mitbegründerinnen der Genossenschaft führt uns mit Leidenschaft durch das Gebäude und gibt uns Einblicke in die architektonische und soziale Konzeption.





Auf dem größtenteils fußläufigen Rückweg zur Innenstadt erreichen wir das Novartis Gelände. Am Rhein erwartet uns schon von Weitem das Novartis Hochhaus Asklepios der Architekten Herzog und deMeuren, Basel
Die vor gut 20 Jahren begonnenen Planungen für das Novartis-Areal, die nun durch die Fertigstellung des Eingangspavillons von Michele de Lucchi vorläufig zum Abschluss gekommen sind, folgen einem Masterplan (Umsetzung bis 2030), der die Architekten der Einzelbauten auf die Einhaltung des bestimmter gestalterischer Eckpunkte verpflichtete. Zu den Festlegungen gehörte etwa eine Traufhöhe für den größten Teil des Quartiers. Für die Riege der von Novartis angeheuerten internationalen Architekturstars, zu denen etliche Pritzker-Preis-Laureaten zählen, war das keine alltägliche Erfahrung.
Der ehemalige Industriekomplex des Werkareals St. Johann in Basel, heute Hauptsitz von Novartis, wird in ein zukunftsweisendes Zentrum für Forschung, Entwicklung und Management umgewandelt.
Der Eingangspavillon ist das einzige öffentlich zugängliche Gebäude Auf dem Firmengelände.
Entstanden ist darin ein Ausstellungs- Begegnungs- und Veranstaltungszentrum in Einem.





Nach dem nur bedingt stattgefundenen Mittagessen und ca.10 gelaufenen Kilometern genießen wir das Abendessen im Restaurant Zum Isaak besonders.

Der Vormittag des Abreisetages steht nach einer Besichtigung des Stadtmodells wieder voll im Zeichen der Architekten Herzog und de Meuren.
Mit der Tram geht es zum Dreispitzareal für das die Architekten Herzog und de Meuren den Masterplan entwickelten. Auf dem Weg Richtung Bahnhof sehen wir die markante Signal Box und das Meret Oppenheim Hochhaus, das 2019 fertiggestellt wurde.

Dreispitzareal

Signal Box

Meret Oppenheim Hochhaus


Der letzte unausweichliche Stop auf unserem Weg zurück nach Köln ist der Campus Vitra in Weil am Rhein.
Das Unternehmen Vitra hat seit den 80er Jahren Bauwerke mit weltweit renommierten ArchitektInnen errichtet. Das einzigartige Architekturensemble umfasst Bauten u.a. von Tadao Ando, Frank Gehry, Nicholas Grimshaw, Zaha Hadid, Herzog & de Meuron, SANAA, Álvaro Siza und anderen. Der Architekturkritiker Philip Johnson schrieb darüber: »Seit der Gründung der Weißenhofsiedlung in Stuttgart im Jahr 1927 wurden nirgends auf der Welt mehr Bauwerke von den herausragendsten Architekten der westlichen Hemisphäre errichtet.«
Der Vitra Campus ist immer einen Besuch wert






Wir haben in diesen drei Tagen sehr viel interessantes gesehen, einige Stimmen meinen zu viel. Es blieb wenig Zeit für Geselligkeit, entspanntes Essen oder das ein oder andere Kaltgetränk.
Diese Anregung werden wir in der nächsten Planung vollumfänglich berücksichtigen.